Obwohl Stefan Gwildis ständig auf der Bühne steht, sind es seine ruhigen Momente, die ihn wirklich berühren, wenn er nicht im Rampenlicht steht. Gwildis war während der Pandemie besonders gefährdet, als Künstler finanzielle Schwierigkeiten hatten und kulturelle Veranstaltungen abgesagt wurden. Ohne einen großen Kredit, gab er in einem Interview freimütig zu: „Ich wäre am Ende gewesen.“ Diese unglaublich offene Aussage spiegelt sowohl seine emotionale Realität als auch die finanzielle Belastung wider, die seiner Karriere zugrunde liegt.

Während des Lockdowns veröffentlichte er mit Moderatorin Caroline Beil das Liebesduett „Ohne dich“. In dieser Phase hatte die Entscheidung, ein Lied über Intimität zu schreiben, eine fast heilende Wirkung. Das Projekt begann, als soziale Isolation für viele Menschen eine schmerzhafte Erfahrung war. Mit seiner Musik bot Gwildis ihnen einen emotionalen Halt. Man spürt, wie seine Stimme gerade in diesen Zeiten mehr als nur Töne ausdrückt; sie strahlt Geborgenheit, Wärme und Intimität aus.
Merkmal | Information |
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Name | Stefan Gwildis |
Geburtsdatum | 22. Oktober 1958 |
Geburtsort | Hamburg, Deutschland |
Beruf | Musiker, Soul-Sänger, Entertainer |
Musikstil | Soul, Funk, Pop mit deutschen Texten |
Bekannt durch | „Ohne dich“ (mit Caroline Beil), Helene Fischer Show, Rhythm’n’Crash |
Aktuelle Partnerin | Ivana Hammerle-Szmyt |
Gesellschaftliches Engagement | Weißer Ring, Klimaaktivismus, Demos gegen Rechtsextremismus |
Zusammenarbeit mit | Michy Reincke, Julia Neigel, HandsUp, Christian von Richthofen |
Quelle |
Seine Karriere war über die Jahre hinweg von künstlerischen Partnerschaften geprägt, beispielsweise mit seinem Schulfreund Michy Reincke, der zahlreiche Songtexte schrieb. Seine engen Bindungen zu langjährigen Freunden sind ein weiterer Beweis für seine Verlässlichkeit und Bodenständigkeit – Eigenschaften, die man in diesem Bereich nicht immer erwartet. Mit der Hilfe von Musikern wie Marion Welch und Regy Clasen ist ein künstlerisches Netzwerk entstanden, das weit über temporäre Projekte hinausgeht.
Besonders hervorzuheben ist seine Teilnahme am Gebärdensprachchor HandsUp. Ihr gemeinsamer Auftritt bei der Helene Fischer Show 2018 erregte sowohl musikalische als auch soziale Aufmerksamkeit. Die Verschmelzung von Musik und Gebärdensprache war nicht nur optisch beeindruckend, sondern vermittelte auch eine starke Botschaft der Inklusivität. Dadurch wurde Stefan Gwildis für seine Fähigkeit bekannt, neben seiner künstlerischen Tätigkeit gezielt soziale Kontakte zu knüpfen; viele seiner Kollegen würdigen und schreiben ihm diese Fähigkeit zu.
Obwohl es keine offizielle medizinische Diagnose gibt, wird oft die Frage nach seiner „Krankheit“ gestellt. Bemerkenswert ist jedoch die offensichtliche psychische Belastung, die sich durch den Stress und die Unsicherheit der Coronavirus-Pandemie noch verstärkt hat. Sein offenes Eingeständnis seiner finanziellen Einschränkungen, sein Rückzug ins Privatleben und sein Rückzug aus bedeutenden öffentlichen Initiativen sprechen Bände. Dies hat weniger mit einer bestimmten Krankheit zu tun, sondern vielmehr mit dem Burnout, das viele Künstler – auch aus anderen Ländern – während der Pandemie durchmachten.
Stefan Gwildis blieb jedoch weiterhin künstlerisch und sozial aktiv. 2024 nahm er an einer großen Protestaktion gegen Rechtsextremismus in Hamburg teil. Diese Entscheidung war nicht nur mutig, sondern auch besonders treffend. Er entscheidet sich bewusst für eine Seite in einer Zeit, in der viele Prominente aus Sorge um ihren Ruf schweigen. Dies wirkt authentisch und nicht aufgesetzt, was es besonders glaubwürdig macht.
Auch sein Privatleben veränderte sich zur gleichen Zeit. 2021 erfuhr die Öffentlichkeit von seiner Scheidung von seiner zweiten Frau. Seitdem ist er mit der in Düsseldorf lebenden bildenden Künstlerin Ivana Hammerle-Szmyt liiert. Ihre Beziehung ist bewundernswert, auch weil beide in kreativen Bereichen arbeiten und sich gut zu verstehen scheinen. Er wirkt durch die neue Zusammenarbeit stabiler, was sich auch in seinem jüngsten musikalischen Schaffen widerspiegelt.
Viele sind überrascht, dass er immer noch keine Noten lesen kann. Gwildis sieht dies jedoch eher als Beweis seiner ausgeprägten Intuition denn als Schwäche. Für ihn war Musik schon immer ein Gefühl, kein Konzept. Seine Fans schätzen besonders die Natürlichkeit und Haltung, die sein gesamtes Werk prägen.
An all diesen Veränderungen erkennt man, dass sich Stefan Gwildis sowohl persönlich als auch als Künstler verändert hat. Er steht für Aufrichtigkeit, Haltung und eine Musik, die verbindet – nicht durch Können, sondern durch Tiefgang. Auch wenn seine Karriere kein Dauerbrenner ist, ist er durch seinen bewussten Verzicht auf Oberflächlichkeit einzigartig.