Marko Arnautović wird in der Regel mit einer Mischung aus Bewunderung und Ablehnung diskutiert. Der 1989 in Wien geborene serbische Stürmer hat sich nicht nur im Fußball einen Namen gemacht, sondern auch Debatten ausgelöst, Menschen inspiriert und gesellschaftliche Kontroversen entfacht. Besonders bemerkenswert ist seine Kindheit, die geprägt war von seiner österreichischen Mutter, die stets nach einem Gleichgewicht zwischen Disziplin und Leidenschaft strebte, und seinem serbischen Vater, einem ehemaligen Bundesgrenzschutzbeamten.
Feld | Information |
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Name | Marko Arnautović |
Geburtsdatum | 19. April 1989 |
Geburtsort | Floridsdorf, Wien, Österreich |
Nationalität | Österreich, Serbien |
Größe | 193 cm |
Gewicht | 83 kg |
Position | Stürmer / Offensives Mittelfeld |
Aktueller Verein | Inter Mailand (seit 2023) |
Ehemalige Vereine | FC Twente, Inter Mailand, Werder Bremen, Stoke City, West Ham United, Shanghai Port |
Eltern | Vater serbischer Herkunft, Mutter aus Österreich |
Familienstand | Verheiratet mit Sarah Arnautović |
Kinder | Eine Tochter (geboren 2012) |
Sprachen | Serbisch, Deutsch, Englisch, Italienisch, Portugiesisch, Türkisch, Niederländisch |
Offizielle Quelle | transfermarkt.de/marko-arnautovic |
Arnautović, der in Floridsdorf aufwuchs, hatte eine lebhafte Persönlichkeit, die schwer zu bändigen war. Seine Jugendfußballvereine FAC, Austria Wien und Rapid boten ihm eine Plattform, auf der er sowohl sein Talent als auch seine Unkonventionalität entfalten konnte. Andere sprachen von einem „unangenehmen Freigeist“, während Jugendtrainer ihn als „verhaltensauffällig“ bezeichneten.
Obwohl diese Begriffe eine negative Konnotation haben, wirken sie fast positiv, wenn sie auf einen Spieler angewendet werden, der für seinen einzigartigen Stil bekannt ist. Aufgrund seiner serbischen Abstammung und seiner tiefen familiären Bindungen hatte er eine gewisse Entschlossenheit. Umgekehrt bot ihm seine Mutter emotionale Unterstützung, häufig in Situationen, in denen sein Temperament mit den sportlichen Strukturen kollidierte.
Sein Wechsel zu Twente Enschede im Jahr 2007 erwies sich als einer der wichtigsten Wendepunkte seiner Karriere. Bei Jong Twente machte er sich mit 27 Toren einen Namen und erzielte in 24 Spielen für die U19-Mannschaft 22 Tore. Aufgrund seiner Physis und seiner bemerkenswerten Technik wurde er zunächst mit Zlatan Ibrahimović verglichen, ein Vergleich, über den er immer lächelte.
Obwohl Chelsea Interesse zeigte, wurde der Transfer durch eine Verletzung verhindert. Stattdessen wechselte Arnautović auf Leihbasis zu Inter Mailand, wo José Mourinho sein Trainer war. Der portugiesische Starcoach setzte ihn jedoch nur selten ein. Obwohl er nur drei Einsätze in der Serie A hatte, erregte seine Persönlichkeit viel Aufmerksamkeit in den Medien.
Arnautović traf 2010 die mutige Entscheidung, zu Werder Bremen in die Bundesliga zu wechseln. Zu diesem Zeitpunkt kam es zu seiner ersten bedeutenden medialen Eskalation, sowohl persönlich als auch in Bezug auf den Sport. Von den Boulevardmedien wurde er „Marko Arragantovic“ getauft, was ironischerweise sein arrogantes Auftreten widerspiegelte. Der Einfluss seiner Familie war jedoch auch in dieser Phase spürbar. Seine Mutter sorgte für seine emotionale Stabilität, während sein Vater einige Aspekte seiner Karriere überwachte.
Er machte sich zunächst bei Stoke City und dann bei West Ham einen Namen als Schlüsselspieler in der Premier League. Seine extrovertierte Persönlichkeit wurde vor allem in England eher als Stärke denn als Schwäche angesehen. Nicht trotz, sondern gerade wegen seines unberechenbaren Verhaltens liebten ihn die Fans.
Arnautović führt heute ein wesentlich konservativeres Privatleben. Er und Sarah haben eine gemeinsame Tochter und sind seit 2012 verheiratet. Er scheint sich gut in die Stabilität dieser Familie einzufügen. Laut eigenen Aussagen ist seine Frau „der ruhige Anker“ in seinem ansonsten chaotischen Leben. Seine Fähigkeit, mehrere Sprachen zu sprechen, darunter Englisch, Deutsch, Italienisch, Türkisch und Serbisch, zeigt, wie vielseitig er im internationalen Fußball ist.
Beeindruckend ist auch, wie tief er mit seiner Herkunft verbunden ist. Seine serbische Herkunft ist nicht nur Teil seiner Kultur, sondern prägt auch seine Vorstellungen von Ehre, Disziplin und Loyalität. Er verkörpert das Bild eines modernen Österreichers, der trotz Kritik offen über seine Herkunft und seinen Werdegang spricht.
Arnautović, der Rekordnationalspieler Österreichs, war schon immer mehr als nur ein erfolgreicher Sportler. Er steht für eine multikulturelle Gesellschaft, die nicht mehr in strengen Schubladen denkt. Seine Geschichte ähnelt der anderer internationaler Fußballspieler wie Mario Balotelli, der die italienische Öffentlichkeit ebenfalls spaltet.
Bei Inter Mailand ist Arnautović auch gereift. Trotz seines fortgeschrittenen Alters ist er immer noch eine sehr gute Option im Angriff. Aufgrund seiner Erfahrung und seiner besonders tiefen Kenntnis des Spiels ist er ein großartiger Mentor für jüngere Spieler.
Rückblickend wird deutlich, dass ihm die Härte, die er auf dem Platz an den Tag legt, von seinem Vater, einem ehemaligen Offizier, vermittelt wurde. Die emotionale Ausgeglichenheit kam von seiner Mutter, die hingebungsvoll, aber entschlossen war. Diese Mischung aus Herz und Strenge hat ihn als Mensch und Sportler geprägt.
Marko Arnautović ist nach wie vor ein hartnäckiger Spieler. Aber gerade diese Ecken und Kanten machen ihn zu einer faszinierenden Persönlichkeit. Er polarisiert, motiviert und bleibt sich selbst treu. Er ist geprägt von zwei Kulturen, verbunden durch familiäre Bande und angetrieben von einem Willen, der bis heute ungebrochen ist.