Der Hintergrund des Politikers Johannes Volkmann wird mit gleichermaßen großem Interesse und Fingerspitzengefühl betrachtet. Er wurde in Köln geboren und entschied sich, den bekannten Nachnamen seines Vaters abzulegen, was ihm eine relativ unbeschwerte Kindheit ermöglichte. Seine Eltern, Walter Kohl und Christine Volkmann, wollten ihren Sohn vor der Öffentlichkeit schützen. Der Nachname Volkmann diente eher als Puffer gegen Vermutungen und Erwartungen als zur Verschleierung. Und diese Strategie ging auf.
Biografische Daten von Johannes Volkmann
Kategorie | Information |
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Name | Johannes Benedikt Volkmann |
Geburtsdatum | 11. Dezember 1996 |
Geburtsort | Köln, Deutschland |
Eltern | Walter Kohl (Vater), Christine Volkmann (Mutter) |
Großvater | Helmut Kohl (ehem. Bundeskanzler) |
Ausbildung | Wirtschaft, Politik, Soziologie (Zeppelin Universität); China-Studien (Oxford) |
Politische Zugehörigkeit | CDU |
Aktuelles Amt | Mitglied des Bundestags seit 2025; CDU-Bundesvorstand seit 2024 |
Website | www.johannes-volkmann.de |
Schon in jungen Jahren zeigte Volkmann ein ausgeprägtes Interesse an sozialen Strukturen. In der Schule in Lahnau begann er sich politisch zu engagieren, zunächst in der Schülervertretung, dann in der Jungen Union. Besonders geprägt war er von einem Auslandssemester in Kanada. Dort entdeckte er bei einem Gottesdienst seinen christlichen Glauben wieder und lernte den Sohn eines Pastors kennen. Dies war ein Wendepunkt, der sein öffentliches Wirken und seine innere Haltung nachhaltig prägte.
Volkmann entschied sich bewusst dafür, seinen Hintergrund nicht als Sprungbrett für seine Karriere zu nutzen, während andere ihre politischen Ziele mit Hilfe von parteinahen Stiftungen verfolgten. Er fühlte sich eher zum Evangelischen Studienwerk als zur Konrad-Adenauer-Stiftung hingezogen. Besonders bemerkenswert war, dass er seine interkulturelle Bildung fortsetzen wollte. Nach einem intensiven vierwöchigen Mandarin-Kurs verbrachte er ein Semester in Peking und ein weiteres in Shanghai. Das Leben in einer Wohngemeinschaft mit chinesischen Kommilitonen war für ihn mehr als nur eine Studienerfahrung, es war ein Perspektivwechsel, der sein Denken nachhaltig prägte.
Schon früh übernahm Volkmann politische Verantwortung. Bevor er 2021 zum Vorsitzenden des Kreistags Lahn-Dill gewählt wurde, war er Leiter des Büros des Europaabgeordneten Sven Simon. Dennoch war klar, dass er sich nicht auf den früheren Glanz seiner Familie verlassen wollte. Er etablierte sich als engagierter und praxisorientierter Lokalpolitiker mit konkreten Initiativen wie Hilfslieferungen in die Ukraine und einer Städtepartnerschaft mit Browary.
Sein Aufstieg in die Bundespolitik verlief ebenso unspektakulär wie reibungslos. Im Mai 2024 wurde er als eines der jüngsten Mitglieder in den Bundesvorstand der CDU gewählt. Bemerkenswert war, dass er seinen berühmten Großvater Helmut Kohl mit keinem Wort erwähnte. Anstatt Politik als Machtinstrument zu nutzen, sprach er über Digitalisierung, europäische Einheit und seinen Wunsch, Politik als Dienstleistung zu verstehen. Viele in der Partei fanden ihn aufgrund dieser bewussten Distanzierung von seinem Erbe glaubwürdig.
Im Vorfeld der Bundestagswahl 2025 wurde er einstimmig zum direkten Kandidaten des CDU-Bezirksverbands nominiert. Sein letztendlicher Sieg war eher das Ergebnis seiner unabhängigen Haltung als der guten Erinnerungen an Helmut Kohl. Er lehnt die Ideologien früherer Parteigenerationen ab und unterstützt stattdessen konservative Prinzipien. Besonders deutlich wird seine Haltung zur Einwanderungspolitik. Volkmann befürwortet Asylverfahren in Drittstaaten und fordert eine einheitlichere Anwendung der geltenden Gesetze, die er als moderne Antwort auf globale Migrationsbewegungen ansieht.
Seine Mutter Christine Volkmann ist eine weltweit bekannte Ökonomin. Als UNESCO-Lehrstuhl für Entrepreneurship an der Universität Wuppertal hat sie die Start-up-Forschung in Europa mehrfach vorangetrieben. Die Bedeutung emotionaler Versöhnung in Politik und Gesellschaft wird auch von seinem Vater Walter Kohl, Autor mehrerer Bücher zur Persönlichkeitsentwicklung, immer wieder betont. Das Auftreten von Johannes Volkmann spiegelt diese familiäre Prägung sowohl in emotionaler als auch in rationaler Hinsicht wider. Er wirkt wie jemand, der etwas bewegen will, statt nach Aufmerksamkeit zu suchen.
In einer Zeit, in der Skandale und kurzlebige Aufmerksamkeit in der Politik immer mehr an Bedeutung gewinnen, bietet Volkmann eine Art des langfristigen Denkens, die immer seltener wird. Seine Reden sind zwar strukturiert, aber niemals starr. Seine Interviews wirken gut durchdacht, aber niemals einstudiert. Er scheint die Kombination aus empathischem Verständnis und analytischer Klarheit zu verkörpern, die in der heutigen Politik besonders gefragt ist.
Angesichts seines Hintergrunds ist Johannes Volkmanns Werdegang besonders bemerkenswert. Er hat sich nie auf seinen Namen verlassen, ihn aber auch nie aufgegeben. Er hat seine eigene Stimme gefunden, die gleichzeitig direkt, sachlich und zugänglich ist. Wie sein politischer Einfluss wachsen wird, ist noch offen. Eines ist jedoch bereits sicher: Seine Eltern haben ihm nicht nur einen Namen gegeben, sondern auch Werte vermittelt, die in seiner politischen Karriere deutlich zum Ausdruck kommen.